Immer mehr Cyberattacken auf Unternehmen sind erfolgreich, da Kriminelle auf raffinierte, individualisierte und komplexe Angriffsvektoren setzen. IT-Verantwortliche stellen daher die Cyberabwehr zu Recht auf den Prüfstand. Dabei müssen sie auch den Mangel an Fachkräften, fehlendes IT-Security-Know-how und begrenzte Ressourcen berücksichtigen, denn alle Faktoren vermindern die Effektivität von IT-Sicherheit. Eine gute Möglichkeit, die IT-Security zu verbessern und die Probleme in den Griff zu bekommen, ist die Einführung einer gemanagten Extended-Detection-and-Response-Lösung (kurz Managed XDR).
Grenzen überschreitender Schutz
Managed XDR hat viele Vorteile und geht einen Schritt weiter als klassischer Virenschutz, der in Unternehmen bisher ein bewährter Standard war. Natürlich bietet Security Software eine gute Schutzbasis und schützt zuverlässig vor Schadprogrammen. Sie ist allerdings bei dateilosen und individualisierten Attacken, wie sie heute bevorzugt auftreten, nur begrenzt effektiv. Klassischer Virenschutz erkennt Angriffe durch präventive Schutztechnologien, was angesichts der Schadcodemassen nicht immer funktioniert.
Dem gegenüber verfügt Managed Extended Detection and Response über Sensoren, um schadhafte Aktivitäten im Netzwerk und auf den Endpoints aufzudecken. Zwar enthalten auch moderne Sicherheitslösungen mit einer speziellen Verhaltenserkennung Funktionen, um Bedrohungen durch ihr Agieren zu entdecken. Gemanagte XDR-Lösungen verfügen aber über eine deutlich erweiterte Sensorik und kombinieren das mit der Dienstleistung, dass ein Analystenteam im Hintergrund aktiv ist. Diese überwachen und analysieren alle Vorgänge und reagieren umgehend, um schädliche Vorgänge zu stoppen. Diese Response-Komponente ist ein entscheidender Vorteil zum klassischen Virenschutz und enorm wichtig, um Cyberangriffe frühzeitig beenden zu können.
24/7-Expertenschutz aus Deutschland
Das Analystenteam einer Managed-Extended-Detection-and-Response-Lösung ist rund um die Uhr für Unternehmen im Einsatz, denn Cyberkriminelle kennen keine Feiertage, Feierabend und auch kein Wochenende. Häufig kommt es genau dann zu Angriffen, bei denen eine schnelle Reaktion entscheidend ist, um Schäden zu minimieren. Eine 24/7-Schichtabdeckung können Unternehmen und ihre IT-Teams im Regelfall aber nicht selbst stemmen. Zudem lastet das Tagesgeschäft die Mitarbeitenden oft schon aus, sodass für die laufende proaktive Überwachung der IT-Sicherheit keine Zeit bleibt.
Ein weiteres Problem ist das oft fehlende, aber notwendige tiefgreifende Spezialwissen, um potenziell schädliche Vorgänge im Unternehmensnetzwerk aufzuspüren, zu analysieren, richtig einzuschätzen und angemessen darauf zu reagieren. Fehler, wie das nicht Nichterkennen einer Attacke, haben fatale Folgen für die Firma. Daher macht es großen Sinn, sich auf externe Expertinnen und Experten zu verlassen. Diese sind immer auf dem Laufenden und im Austausch mit anderen internationalen Spezialistinnen und Spezialisten über neue Angriffsvektoren und Cybercrime-Trends. Von dem Wissen und der Erfahrung profitieren die Unternehmen, gerade wenn es um Handlungsempfehlungen abseits der reinen Überwachung geht. Diese häufige Komponente von Managed Extended Detection and Response sorgt für weitere IT-Sicherheit.
IT-Entscheider treten mit der Anschaffung einer gemanagten XDR-Lösung auch dem Fachkräftemangel entgegen. Im Jahr 2022 fehlten in Deutschland mehr als 104.000 IT-Fachkräfte (Quelle: Cybersicherheit in Zahlen von G DATA CyberDefense, Statista und Brandeins). Die Lücke wird stetig größer, wodurch die Suche nach neuen Mitarbeitenden gerade für einen komplexen Bereich wie IT-Sicherheit immer schwieriger wird. Eine Investition in Managed Extended Detection and Response ist für ein Unternehmen damit auch eine Investition in die eigene Sicherheit und die eigene Zukunft. Die Analystinnen und Analysten werden zu einem Teil des IT-Teams eines Unternehmens und arbeiten für den Schutz der IT-Infrastruktur mit der Kernbelegschaft zusammen.
Die Anschaffung einer Managed-Extended-Detection-and-Response-Lösung wird die IT-Sicherheit eines Unternehmens nachhaltig erhöhen. Die Auswahl an unterschiedlichen Managed-XDR-Lösungen ist allerdings groß, daher sollten IT-Verantwortliche alle Angebote kritisch prüfen.
Checkliste für die Anbieterauswahl von Managed XDR
- Gemanagt oder nicht? Handelt es sich um eine reine Extended-Detection-and-Response-Lösung oder eine gemanagte Variante? Bei einer nicht-gemanagten Dienstleistung muss das Unternehmen ein eigenes Analystenteam beschäftigen, schädliche Vorgänge identifizieren und selbst sofortige Gegenmaßnahmen einleiten.
- 24/7-Service: Ein Anbieter sollte eine Rund-um-die-Uhr-Dienstleistung anbieten, um Cyberangriffe jederzeit entdecken und stoppen zu können. Ansonsten ist ein umfangreicher Schutz nicht gewährleistet.
- Expertise: Der Managed-XDR-Dienstleister sollte sehr erfahren in Sachen IT-Sicherheit sein und die Lösung selbst programmiert haben. So ist sichergestellt, dass das Analystenteam Meldungen richtig versteht und angemessen darauf reagiert.
- Datenschutz: Wichtig ist, wo der Sitz des Anbieters ist, da hiervon der geltende Datenschutz und die Gesetzgebung abhängig sind. Deutsche Dienstleister unterliegen den strengen deutschen und europäischen Datenschutzgesetzen. Sie sind außerdem dazu verpflichtet, Daten nur im Verdachtsfall einzusehen und auch nur diejenigen zu prüfen, die für die Analyse notwendig sind. Der gleiche Aspekt ist auch für den Standort der Server relevant, auf denen die Daten verarbeitet werden.
- Individuelle Betreuung: Jedes Unternehmen ist anders, daher ist eine individuelle Betreuung unerlässlich. Der Dienstleister sollte einen Kundenservice haben, der immer erreichbar ist und einen Support in deutscher Sprache anbietet. Werden Handlungsempfehlungen gegeben, sollten diese leicht verständlich sein. Wichtig ist auch, dass Firmen die XDR-Lösung individuell für ihre IT-Systeme konfigurieren können und zum Beispiel festlegen, in welchen Fällen oder auf welchen Devices keine Response erfolgen soll.
- Sichere Datenübertragung: Die Kommunikation zwischen dem Agent der Managed-Extended-Detection-and-Response-Lösung (der auf den Kunden-Devices installiert ist) und der XDR-Plattform muss zwingend mehrstufig abgesichert sein. Besonders wichtig ist dies für den Response-Rückkanal zum Kunden, da sich für Unbefugte ansonsten eine Möglichkeit zum Eingreifen in die IT-Systeme des Unternehmens bietet.
- Testmöglichkeiten: Es macht Sinn, die Managed-XDR-Lösung zunächst auf einer begrenzten Anzahl an Endpoints unter realen Bedingungen zu testen. So lässt sich prüfen, ob der Anbieter und die Dienstleistung zur individuellen IT-Infrastruktur passen.
Gerne sind wir hier mit unseren Experten und Partnern für Sie da. Mail genügt und wir melden uns bei Ihnen.